30.04.2019

Smarte Waage “MyGrams” startet Indiegogo-Kampagne nach “2Min2Mio”-Auftritt

Für die smarte Waage MyGrams gab es bei der TV-Startup-Show auf Puls 4 kein Investment. Rechtzeitig zur Ausstrahlung startet jedoch auf Indiegogo eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, die richtigen Anwendungsfälle zu präzisieren. Im Gespräch mit dem brutkasten spricht Gründer Daniel Blumer über mögliche Usecases und wie er seine Waage Programmierern schmackhaft machen möchte.
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(c) Gerry Frank - Das Startup MyGrams von Daniel Blumer startet für seine smarte "Handy-Waage" eine Crowdfunding-Kampagne.

Die Geschichte hinter der smarten Nährwertwaage von Daniel Blumer geht ursprünglich auf eine Diabetes-Erkrankung eines Familienmitglieds zurück. “Um den Blutzucker im Griff zu halten, sollen Diabetiker genau wissen, wie viel Gramm Kohlehydrate, sprich Broteinheiten, sie einnehmen. Dafür gibt es Zuhause eine Waage und ein Nährwert-Buch. Unterwegs ist das aber unpraktisch. Deshalb habe ich ein Gerät entwickelt, das man immer dabei hat”, sagt Blumer. So entstand der “Nutrition Assistant” MyGrams – eine Waage, die in eine Smartphone-Hülle integriert werden kann.

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MyGrams beliebt in der Bodybuilder-Szene

Trotz der Entwicklungsgeschichte fällt es dem Gründer schwer, die Frage nach dem tatsächlichen Anwendungsbereich von MyGrams zu beantworten. So kann die Waage beispielsweise im Fitness, aber auch im Gesundheitsbereich zur Anwendung kommen. “Ursprünglich zielte die Nährwertwaage auf Diabetiker ab und sollte diesen das Leben mit ihrer Krankheit erleichtern. Wir haben aber schnell gemerkt, dass nicht nur Diabetiker darauf achten, was sie essen. Das tun auch alle, die ab- oder zunehmen wollen. Die Fitness- und Bodybuilder-Szene hat tatsächlich das Produkt sehr gut aufgenommen. Und nach jedem Pitch vor Freunden und Verwandten sind neue Ideen und Usecases geboren worden. Wir wissen etwa, dass auch Baristas durchaus eine smarte Waage bräuchten”, erklärt Blumer.

“Als Ingenieur vorbelastet”

Bei “2 Minuten 2 Millionen” gab es für das Startup kein Investment. Mehrere Faktoren seien zusammengekommen, so der Gründer. Schuld daran waren unter anderem die kurzfristige Anmeldung und die fehlende Zeit für die Vorbereitung. Blumer war kurz vor der Aufzeichnung aus China zurückgekehrt und konnte vor der Sendung nur einen Probe-Pitch über sein Smartphone absolvieren. “Kurz nach diesem Pitch waren wir schon im Studio. Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch keine funktionierende App”, erklärt er. “Vielleicht hätten wir erst das Design des Produkts machen sollen und dann erst mit der Entwicklung der Technologie starten. Aber als Ingenieur ist man da vermutlich etwas vorbelastet.”

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(c) – MyGrams – Die smarte Waage von MyGrams lässt sich in eine Handyhülle integrieren .

Gschwandtner: “Eine coole Idee”

Das nächste Mal würde Blumer mit einem größeren Team vor die Kameras treten, weil dies einen besseren Eindruck machen würde. Ein kleiner Versprecher und Missverständnisse im Studio hätten zudem eine Unsicherheit beim ihm ausgelöst. Diese hätte ihn innerlich während der Vorstellung sehr stark beschäftigt. Nichtsdestotrotz nannte Runtatstic-Gründer Florian Gschwandtner die Waage eine “coole Idee”. Er gab die Empfehlung ab, eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo zu starten, um den Bedarf nach dem Produkt vorab zu klären.

Zertifizierte Hardware

“In gewisser Weise war eine Crowdfunding-Kampagne immer unser Ziel. Auf der Suche nach der richtigen Plattform haben wir uns die üblichen Verdächtigen angeschaut. Indiegogo, Kickstarter oder etwa Startnext. Bei Indiegogo haben wir dann das Arrows Audit entdeckt. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das die Hardware von Startups testet und zertifiziert. Das gibt Backern die Sicherheit, dass wir kein Luftschloss verkaufen, sondern dass die Technologie dahinter schon funktioniert. Laut Arrows werden Kampagnen mit Zertifizierung viermal häufiger finanziert”, erklärt Blumer.

Die Suche nach Anwendungsfällen

Das unmittelbare Ziel von MyGrams ist es, ein paar Tausend Stück von der smarten Nährstoffwaage zu verkaufen und eine erfolgreiche Kampagne als “Market/Product-Fit” heranzuziehen. Durch die Kampagne soll zudem herausgefunden werden, wer die tatsächlichen Nutzer der Kampagne sind. “Wir haben uns auch noch nicht bei der Suche nach Investoren verausgabt. Wenn die Kampagne so läuft wie erhofft, dann gehen wir auch entspannter in die Verhandlungen”, so Blumer.

Waage mit Apps verbinden

Als eines der nächsten größeren Vorhaben, erzählt Blumer, sei es für die Waage eine Schnittstelle zu bauen, damit sich jeder Programmierer eine App basteln kann, die sich mit ihr verbindet.”Das geht mit dem Gatt Bluetooth Standard recht leicht. Wenn also jemand eine Barista-, Koch-, Trinkspiel- oder Fitness-App schreiben möchte, kann er das gerne tun. Die Möglichkeiten sind in diesem Bereich riesig”, sagt Blumer abschließend.


⇒ Zur Homepage des Nutrition-Assistants

⇒ Indiegogo-Kampagne

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Man sieht wie ein E-Auto aufgeladen wird von ELOOP
(c) Eloop

Mehr als 200 Teslas sind derzeit noch für Eloop unterwegs. Mit seiner in den vergangenen Jahren sukzessive wachsenden Flotte hat es das Wiener Carsharing-Startup geschafft, eine Größe im heimischen Markt zu werden. Mit der Tokenisierung von Fahrzeugen sorgte das Unternehmen in nicht nur für viel Aufmerksamkeit im Krypto-Segment, sondern auch für eine stärkere Kundenbindung. Das Konzept zog auch einige Investor:innen an – erst im vergangenen September verkündete das Startup zuletzt ein Millioneninvestment – bei weitem nicht das erste.

“Wachstum nur schwer möglich”

Doch wie es in einer Mail des Startups an Crowdinvestor:innen heißt, stellt Eloop den Flottenbetrieb nun gänzlich ein. Das Geschäft lasse sich momentan nicht profitabel betreiben, heißt es dort. In den aktuellen Marktbedingungen sei ein Wachstum “nur schwer möglich”. “Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird”, so das Team.

Schäden an Fahrzeugen als finanzielles Problem für Eloop

Als problematischen Kostenpunkt führt Eloop dabei auch Schäden an Fahrzeugen an, die teilweise nicht von der Versicherung gedeckt seien. Man habe “vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen”. “In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und Eloop trägt die gesamten Kosten”, heißt es in der Mail. “Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten.”

Sanierungsverfahren angekündigt: Eloop-Crowdinvestor:innen dürften um Geld umfallen

Neben der Einstellung des Sharing-Angebots kündigt das Startup auch die Beantragung eines Sanierungsverfahrens an, ist also offensichtlich insolvent. Ein entsprechender Antrag scheint aktuell noch nicht öffentlich auf. Gerade die Crowdinvestor:innen, an die sich die Mail richtet, dürften bei einem solchen Verfahren um ihr Geld umfallen, wie auch seitens des Startups eingeräumt wird. “Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen”, heißt es in der Mail.

“Teilbetriebsschließung” – künftig wohl Fokus auf Plattform zur Tokenisierung von Maschinen geplant

Man wolle den Schaden der Crowdinvestor:innen aber minimieren, indem man sie “bei der Weiterführung des Eloop-Networks” integriere. Das Startup spricht bei der Einstellung des Carsharing-Betriebs auch von einer “Teilbetriebsschließung”. Erst im März hat das Startup ein neues Geschäftsmodell präsentiert, wie brutkasten berichtete: Eine Plattform zur Tokenisierung von Maschinen. Ob es tatsächlich damit weitergeht hängt freilich davon ab, ob das Sanierungsverfahren angenommen und in weiterer Folge erfolgreich umgesetzt wird.

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