28.11.2016

Mitarbeiter als Headhunter – Das Ende von HR?

Das Einstellen neuer Mitarbeiter ist grundsätzlich Chefsache. Der Abteilungsleiter oder die Personalabteilung begeben sich auf die Suche nach den besten Talenten und das Team bekommt den neuen Kollegen vorgesetzt. Das ist auf den ersten Blick effizient und entspricht unseren oftmals hierarchischen Unternehmensstrukturen. Jedoch nicht mehr auf den zweiten Blick. Von Arnim Wahls.
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Früher war das Einstellen von Mitarbeitern reine Chefsache. Arnim Wahls sieht in Mitarbeitern die neuen Headhunter. Andrey Popov - fotolia.com

Es wird kaum noch darauf geachtet, dass wir als Unternehmen kaum noch selbstständig arbeitende Einzelspieler benötigen. Vielmehr sind wir auf gut abgestimmte und harmonische Teams angewiesen, die als Organismus zusammenarbeiten und die Fähigkeiten jedes einzelnen bestmöglich einsetzen.

Das Einstellen von Mitarbeitern ist Chefsache – doch ist das 2016 tatsächlich noch so?

Lange Mentoring Programme

Das Bedürfnis nach funktionierenden Teams ist der Grund, warum nach der Einstellung neuer Mitarbeiter meist lange Einarbeitungs- und Mentoring-Programme folgen. Unternehmen investieren oft in teure Workshops, um die zusammengewürfelten Menschen durch gemeinsames Floßbauen als Team aufzubauen.

+++Mehr zum Thema: Firstbird Geschäftsführer Arnim Wahls im Live-Interview+++

Der Mitarbeiter als Headhunter

Um in Zukunft die richtigen Menschen in Teams zu verbinden, müssen wir unser Recruiting neu erfinden. Wir müssen das Recruiting demokratisieren, indem wir unsere Mitarbeiter aktiv in die Personalsuche miteinbinden und ihnen eine Stimme geben. Eine 2016 durchgeführte Umfrage von Harris Poll zeigt, dass 82 Prozent aller Menschen nach Empfehlungen von Freunden und Familie suchen, wenn sie etwas kaufen möchten. Nicht anders ist das bei der Jobsuche, noch dazu, wenn die größten Talente im Durchschnitt schon innerhalb von 10 Tagen wieder vom Arbeitsmarkt verschwunden sind.

Unternehmen investieren oft in teure Workshops, um die Menschen durch gemeinsames Floßbauen als Team aufzubauen.

Teams, die wirklich zusammenpassen

Wenn es uns gelingt, jeden einzelnen Mitarbeiter zu einem Headhunter zu machen, der in seinem privaten und beruflichen Netzwerken nach den passenden Talenten für das eigene Team sucht, bauen wir uns unsere eigene, effiziente und unabhängige Recruitingquelle. Über diese Quelle erschaffen wir Teams, die wirklich zusammenpassen, weil sie sich selbst finden durften und kreieren so einen Nährboden für Innovationskraft und Loyalität.

Redaktionstipps

Das Ende von HR?

Die eigenen Mitarbeiter sollen morgen nicht das Recruiting übernehmen, sondern gute Kandidaten in den eigenen Netzwerken finden und an das Unternehmen empfehlen. Solch ein Empfehlungsprogramm benötigt gutes Management und strikte Qualitätskontrolle, was nur durch eine professionelle HR-Abteilung gewährleistet werden kann. Dieser Paradigmenwechsel bedeutet also nicht das Ende von HR, sondern vielmehr einen Wechsel der Verantwortung – weg vom operativen Recruiting und hin zur professionellen Auswahl der besten Empfehlungen.

Der Paradigmenwechsel bedeutet also nicht das Ende von HR, sondern vielmehr einen Wechsel der Verantwortung.

Digitale Empfehlungsprogramme

Denn im Kampf um die besten Köpfe hat sich der Arbeitsmarkt längst zu einem „Bewerbermarkt“ entwickelt. Unternehmen nehmen viel Geld in die Hand, um sich auf Messen zu präsentieren, sie legen im Internet eigene Karriereportale an und inserieren in Medien. Eine relativ junge aber vielversprechende Methode sind digitale Mitarbeiterempfehlungsprogramme. Studien zeigen, dass gerade dieser Ansatz sehr gute Erfolge erzielt. Kein Wunder, dass es schon mehrere Unternehmen am Markt gibt, die hierfür eigene Software anbieten. Das Match, wer sich als dominanter Marktführer durchsetzen kann, ist jedoch noch völlig offen.

+++Mehr zum Thema: Wie neue Arbeitsmodelle (trotzdem) funktionieren können+++

Mitarbeiter sind die besseren Personalvermittler

Wachstum ist daher für uns die wichtigste Messgröße und deshalb setzen wir ganz bewusst auf möglichst einfachen Zugang zu unserer Anwendung, kombiniert mit kostenloser Testlaufzeit. Ein Vorgehen, das in dieser Branche noch sehr außergewöhnlich ist. Zudem lässt sich Firstbird sehr einfach mit anderen Anwendung verbinden und integriert einen motivierenden, spielerischen Ansatz. Über 16.000 Jobs wurden so von uns schon beworben. Das gibt uns das Vertrauen, dass sich schon in naher Zukunft die eigenen Mitarbeiter als wichtigsten Personalvermittler durchsetzen werden.


Über Arnim Wahls

Arnim Wahles von Firstbird
Arnim Wahls von Firstbird

Arnim ist Gründer und Geschäftsführer von Firstbird. Das Wiener Startup hat sich auf digitales Recruiting spezialisiert. Davor war Arnim als Headhunter für die Branchengrößen Kienbaum und Hudson tätig sowie als Leiter des Recruiting für die Anwaltskanzlei Wolf Theiss.


 

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neoom
(c) neoom - Das oberösterreichische Energy-Scaleup neoom startet Projekt in Deutschland.

In der Gemeinde Bakum im niedersächsischen Oldenburger Münsterland entsteht derzeit in einem Pilotprojekt eine Energy-Sharing-Community. Darin teilen die Mitglieder der Bürgerenergiegemeinschaft Bakum den Strom ihres gemeinsamen Windparks und ihrer PV-Anlagen auf dem Dach. Damit dies trotz noch fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen möglich ist, haben sich die Gemeinde Bakum, die Energiegenossenschaft Bakum, die EWE Netz GmbH und das Freistädter Scaleup neoom in einem Demonstrationsprojekt zusammengetan.

neoom-App zur Visualisierung

“Es ist eine perfekte Symbiose”, sagt Jan Hoyer, Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum. “Wir bringen die Mitglieder und das Windrad, die Gemeinde ihren PV-Strom, die EWE Netz stellt die Energiedaten und die intelligenten Messsysteme zur Verfügung und neoom bietet eine App zur Visualisierung und die Abrechnungsprozesse an.”

Wenn also in Zukunft in Bakumer Landen die Sonne scheint oder der Wind weht, wird die erzeugte Energie der Teilnehmenden der verbrauchten Energie gegenübergestellt, um zu ermitteln, welcher Anteil für jeden 15-Minuten-Block direkt in der Region verbraucht wurde. Diese Energiemenge ist jene, die innerhalb der Community in Zukunft direkt geteilt werden kann.

Damit sich die Community schon jetzt trotz fehlender regulatorischer Möglichkeiten möglichst real anfühlt, erhalten die Teilnehmenden eine virtuelle Abrechnung der geteilten Energiemengen und für jede mit der Community geteilte kWh gibt es auch einen Bonus. “Das sollte im Schnitt jedem Haushalt 50 bis 100 Euro bringen”, schätzt Thomas Nenning, der für die digitalen Produkte bei neoom zuständig ist.

Die Projektpartner setzen sich das gemeinsame Ziel, die Energiegemeinschaft entlang der regulatorischen Möglichkeiten sukzessive auszubauen, um im nächsten Schritt die innergemeinschaftlichen Energiemengen und die Reststrommengen getrennt abzurechnen. Sobald die energiewirtschaftlichen Prozesse auch regulatorisch angepasst werden, soll die Community in den Vollbetrieb wechseln.

Energiewende

“In unserer Region spielt Strom aus Wind und Sonne eine große Rolle. Wir zeigen mit diesem Projekt in Bakum nicht nur, was technisch damit möglich ist und allen Akteuren den größtmöglichen Nutzen liefert, sondern vor allem auch, wie Energiewende funktionieren muss”, sagt Ralf Kuper, Regionsleiter Cloppenburg/Emsland von EWE Netz.

EWE sieht mit diesem Piloten die Chance als Pionier Praxiserfahrung zu sammeln und Impulse für die Gesetzgebung weiterzugeben: “Es geht darum, besser zu verstehen, welche rechtlichen und technischen Herausforderungen im Detail entstehen, um für die gesetzliche Ausgestaltung von Energy-Sharing sinnvolle und effiziente Lösungen aufzuzeigen”, sagt Jannis Reichel, der bei EWE Innovationen und neue Geschäftsmodelle vorantreibt.

Neoom und das Zwiebelschalenkonzept

Die Praxiserfahrung aus dem Betrieb von knapp hundert aktiven Energiegemeinschaften in Österreich möchte neoom nutzen, um auch in Deutschland zu zeigen, wie das regionale Teilen von Energie für das Thema Energiewende begeistert.

“Für uns ist die dezentrale Energieversorgung ein Zwiebelschalenkonzept”, so Nenning abschließend. “Zuerst die Eigenversorgung über PV und Stromspeicher maximieren, danach Strom möglichst regional teilen und für all die Zeiten, wo dies nicht ausreicht, die Energie mit dem Energieversorger handeln.”

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