02.07.2018

Österreicher in Deutschland – wie N26 in Berlin erfolgreich wurde

Eines der Startups, das auch in Deutschland viel Aufmerksamkeit erregt, ist die Online-Bank N26. Es vergeht kaum keine Woche, in der das Unternehmen nicht in den einschlägigen Gründer- und Wirtschaftsmedien erscheint. Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gehören zu den prominentesten und präsentesten österreichischen Gründern der deutschen Startup-Landschaft.
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N26
Die Co-Founder von N26, Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf.

Berlin, Berlin, wir gehen nach Berlin, dachten sich 2015 die beiden Jugendfreunde Stalf und Tayenthal. Was viele allerdings gar nicht wissen: Die beiden haben tatsächlich N26 zunächst in Wien gegründet, sind aber “nach einem Monat nach Berlin gezogen”, sagt Tayenthal. Was sprach seinerzeit für die deutsche Hauptstadt und damit gegen Wien? “Das Berliner Ökosystem war zum damaligen Zeitpunkt deutlich weiter entwickelt, was uns für Recruiting und Fundraising wichtig erschien.” 

+++ N26: 1 Mio.-User und 1 Mrd. Euro monatliches Transaktionsvolumen +++

Internationale Mitarbeiter und etablierte Startups prägen die Berliner Szene 

Vorteil Berlin: Die Stadt hatte schon 2015 eine etablierte Startup-Szene, Wien zieht erst jetzt nach, was auch der gebürtige Österreicher beobachtet, “es ist erfreulich, dass auch die Situation in Österreich besser geworden ist,” sagt er, “aber in Berlin gibt es zusätzlich viele Mid und Late Stage Startups.” Auch, wenn Wien international aufholt, so dominieren vielfach noch junge und kleine Startups die vielversprechende Szene. 

Hinzu kommt, dass Berlin auch international als Startup Hauptstadt gesehen wird. Viele junge, ambitionierte, hoch ausgebildete Menschen ziehen für eine Weile in die Stadt, um erste Startup-Luft zu schnuppern. “Dieser Faktor ist für uns und andere Technologieunternehmen besonders wichtig, da nur rund 10 Prozent unserer knapp 500 Mitarbeiter auch aus Berlin kommen.” Rund 35 Nationen sind derzeit im N26-Team vertreten.

Investitionssituation in Berlin deutlich besser – Rekordfinanzierung für N26

Doch nicht nur das: Auch hinsichtlich der Finanzierungslandschaft hat Berlin die Nase deutlich vorne. Erst unlängst wieder stellten Investoren N26 in einer neuen Finanzierungsrunde die Rekordsumme von 160 Millionen Dollar (130 Millionen Euro) bereit – das ist die bislang größte Summe, die ein deutsches Fintech bis dato eingesammelt hat. Zu den Geldgebern zählen der chinesische Konzern Tencent und die Allianz. Doch schon damals galt: “In Berlin war ein deutlich größeres Netzwerk an Angel Investoren und VCs anzutreffen. Gleichzeitig kam uns aber auch zu zugute, dass wir mit ein N26 ein B2C Produkt gelauncht haben, das von der Mehrheit der Leute in der Berliner Startup Szene selbst verwendet wird”, sagt der Wiener. 

Wenn schon Deutschland, warum dann nicht ab nach Frankfurt? Seit jeher gilt die Stadt am Main im Herzen Europas doch als die klassische Bankenstadt. Alle großen nationalen und internationalen Geldhäuser haben dort ihren Sitz, der Flughafen verbindet alle Finanzmetropolen innerhalb weniger Stunden. Die N26-Antwort darauf ist einfach: Seit jeher versteht sich N26 als Technologieunternehmen, nicht als Bank. “Unsere Inspiration kommt nicht von traditionelle Banken, sondern Tech-Unternehmen wie Spotify und Netflix.”

Hohes Tempo bei der Internationalisierung – next Step: Großbritannien und USA

N26 startete als 2015 als mobile Bank für die Hosentasche. Zu dem N26 Girokonto gibt es eine dazugehörige kostenlose Mastercard. Geld verdient das Unternehmen etwa an Kreditprodukten, Überziehungsrahmen, Investitionsprodukten, Sparprodukten, Versicherungsprodukten, die Prämiumkarte und internationale Überweisungen. Derzeit ist N26 schon in insgesamt in 17 Ländern der Euro aktiv. Nur neun Monate nach Antragstellung verfügt die Online-Direktbank seit 2016 über sogar über eine eigene BaFin Lizenz in Deutschland. Derzeit bereitet N26 seinen Eintritt in Märkte wie Großbritannien und USA vor – und damit in Länder, in denen es erfahrungsgemäß aktive und starke Mitbewerber unter den Fintechs gibt. Statt mit einer eigenen Lizenz wolle man in USA mit einer Partnerbank zusammenarbeiten, heißt es aus dem Unternehmen. Welche das sein werde, darüber ist aktuell allerdings noch nichts bekannt.

“Wir wollten N26 nicht früh für ein paar Millionen Euro an eine andere Bank verkaufen”

Zu den Kernmärkten zählen Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien. Für diese Märkte haben Tayenthal und Stalf spezielle Teams aufgebaut. Die beiden Jugendfreunde geben ein hohes Tempo vor. “Jeder Gründer sollte sich überlegen, wie viel Risiko er bereit ist, zu nehmen und in welcher Liga er mitspielen möchte”, sagt Tayenthal.  Für welche sich Tayenthal und Stalf entschieden haben, scheint klar: “Wir wollten N26 nicht früh für ein paar Millionen Euro an eine andere Bank verkaufen”, sagt er. Ihr Ziel: Die führende europäische, vielleicht globale Bank bauen. Weil es für das Geschäftsmodell Sinn macht, werden beide auch Gründer auch weiter aggressiv internationalisieren, “auch wenn das Risiko zu scheitern, dadurch größer wird”, so der Gründer. 


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⇒ Co-Founder Valentin Stalf im Interview

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onestephost
(c) Helge Kirchberger - Gebhard Haas, Founder von onestephost.

Es bezeichnet sich selbst als rebellisches Startup, das den Markt rund um die Vermietung und Buchung von Tourismusbetrieben, insbesondere von Ferienappartements und kleineren Hotels, verändern und die Wertschöpfungskette wieder geraderücken will. Der Name: onestephost.

Onestephost greift auf KI zurück

Zur Erklärung: Die digitale Landschaft verändert sich rasant und der Pinzgauer Gebhard Haas hat es sich daher zum Ziel gesetzt, den digitalen Wandel für Hoteliers und Vermieter von Ferienapartments proaktiv zu gestalten. Haas’ Wurzeln liegen im Tourismus – er selbst hat jahrelang ein Unternehmen zur Vermarktung von Hotels und Ferienappartements geführt. Dadurch kenne er sämtliche Facetten und Anforderungen der Branche. Mit onestephost, seiner Tourismussoftware, will er eigenen Worten nach “neue Standards setzen und die digitale Landschaft im Tourismus neu definieren, ja sogar eine Transformation der gesamten Branche herbeiführen”.

Die bedeutet konkret, künftig brauche es mit onestephost “nur einen Schritt und die Hosts (Vermieter von Ferienimmobilien) erhalten Zugang zu einem System, das – mithilfe von Künstlicher Intelligenz – jegliche Prozesse, von der Buchung über die Onlinepräsenz bis hin zu sämtlichen administrativen Abläufen, automatisiert für sie erledigt”, so der Claim.

Wenig Ressourcen nötig

Haas, selbst Eigentümer verschiedener Apartments, weiß, dass es den Vermieter:innen von Ferienunterkünften in der Regel ein großes Anliegen ist, möglichst wenig der eigenen Ressourcen für die Vermietung aufwenden zu müssen. Mit seinem ehemaligen Unternehmen hat er bis zum Verkauf 2023 ein rundum Paket zur Vermietung angeboten und hier im Laufe der Jahre alle Vor- und vor allem Nachteile selbst erlebt.

Die letzten beiden Jahre tüftelte er nun an einem effizienteren System und konnte es schlussendlich, mithilfe der Möglichkeiten durch die KI, seinen Vorstellungen entsprechend realisieren.

Onestephost stellt 24/7 Stream zur Verfügung

“Mein Ziel war es, den effektivsten Vermietungsprozess der Welt zu bauen und alle technischen Möglichkeiten inklusive der künstlichen Intelligenz zu nutzen, ohne dabei Abhängigkeiten von Personal oder persönlichen Einsatz bei den Vermietern zu erzeugen” sagt er. “Wir haben unser altes Angebot als Vermarktungsunternehmen in einen automatisierten Prozess ausgelagert und können unseren Kunden nun das effektivste System zur Buchung anbieten, ohne dass sie auf die Leistungen klassischer Vermarktungsunternehmen zurückgreifen müssen.“

Onestephost führe dabei die zur Vermietung notwendigen Prozesse standardisiert und automatisiert ohne menschliches Zutun aus. Dadurch könne seine Software ab fünf Prozent Provision anbieten. Es bleiben somit bis zu 95 Prozent des Umsatzes beim Anbieter selbst.

Im Konkreten wird über die Software Kund:innen ein Stream zur Verfügung gestellt, der den gesamten automatisierten Vermietungsprozess abbildet. Er läuft 24 Stunden und sieben Tage die Woche im Hintergrund ab und sei ohne weitere Schnittstellen einsatzfähig.

Keine weiteren Tools

“Eigentümer:innen kennen das Problem, dass bei verschiedensten Softwareherstellern nach der Installation auch weitere Kreditkartenverträge, Registrierkassen oder Ortstaxen sowie zahlreiche weitere kostenpflichtige Schnittstellen benötigt werden”, so Haas abschließend. “Bei onestephost braucht es keine weiteren Tools. Im Gegenteil, es können sogar eigene Zugänge für externe Dienstleister:innen wie das Reinigungspersonal angelegt und so auch diese Vorgänge automatisiert werden.”

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