18.10.2019

Q&A mit Gustav Arentoft von MakerDAO: Details und Pläne rund um die Stablecoin

Auf dem Blockchain Finance Forum wird Gustav Arentoft von MakerDAO über die Pläne rund um die Stablecoin Dai sprechen. Im Vorfeld des Events hat er dem brutkasten die wichtigsten Fragen zu diesem Thema beantwortet.
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kooperation

MakerDAO steht hinter der Stablecoin Dai, welche Menschen eine Alternative zum klassischen Finanzsystem bieten soll. Der Wert der Dai soll stabil sein, so dass die User die Möglichkeiten einer digitalen Währung ohne das Risiko der Volatilität nutzen können. Gustav Arentoft, Verantwortlicher für Business Development in Europa bei MakerDAO, wird über diese Themen unter anderem am 22.10. auf dem Blockchain Finance Forum sprechen (mehr zum Event unter diesem Link). Im Vorfeld hat er dem brutkasten Fragen zum Projekt beantwortet. 

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Gustav Arentoft (c) MakerDAO
Gustav Arentoft (c) MakerDAO

1. Was ist die Idee hinter MakerDAO?

Die Idee hinter MakerDAO ist es, ein gleichwertiges und faires System zu schaffen. Wir wollten ein Finanzsystem schaffen, das vollständig von politischen und gerichtlichen Kontrollen getrennt ist. Wenn du mit MakerDAO interagierst, ist es fair und erfordert keine externen Zustimmungen. Wir wollen Benutzern aus der ganzen Welt den Zugang zu einem dezentralen Wertspeicher bieten und die Übertragung von Werten ermöglichen, und zwar auf einer öffentlichen Blockchain mit einem dezentralen Stabilitätsmechanismus.

Die Schaffung einer Alternative zum alten Finanzsystem ist unserer Meinung nach von größter Bedeutung, damit wir Dienstleistungen und Produkte für die Menschen und Unternehmen entwickeln können, die derzeit vom Finanzsystem ausgeschlossen sind. Gleichzeitig haben wir eine große Chance gesehen, die bestehenden Prozesse zu verbessern und bestimmte Dienstleistungen mit den Effizienzsteigerungen, die wir durch die Blockchain erzielen, in Frage zu stellen.

2. Wie funktioniert das?

Wir ermöglichen es Menschen, Sicherheiten in unseren Smart Contracts zu binden, und zwar basierend auf dem Wert der Stablecoin Dai. Derzeit werden wir nur von Ethereum unterstützt, aber erst kürzlich haben wir den Starttermin für MCD bekannt gegeben. MCD ist die Abkürzung für Multi Collateral Dai. Dies wird es dem Governance-System ermöglichen, über andere Sicherheitenarten abzustimmen, einschließlich der weltweit vorhandenen Vermögenswerte. Dann wird Dai durch einen Korb von Vermögenswerten unterstützt – einschließlich Vermögenswerte, die nicht mit den Krypto-Märkten korrelieren. Dies wird die Stabilität und das Skalierbarkeitspotenzial erhöhen. Das System verlangt eine Überbesicherung: Daher können wir immer garantieren, dass mehr Sicherheiten im System vorhanden sind als Dai im Umlauf. Dies kann natürlich immer wieder z.B. bei MKR.tools überprüft werden.

Dai wird bei der Einführung von MCD den Menschen ermöglichen, einen Zinssatz zu erhalten, der ähnlich oder gar höher ist als der, den Sie auf einem USD-Bankkonto erhalten würden. Mit einem dezentralen globalen System ermöglichen wir jedoch jedem auf der Welt den Zugriff darauf. Wir sehen hier bereits eine große Nachfrage in Schwellenländern wie Argentinien, sowie in Südostasien.

3. Welche Anwendungsfälle sehen Sie für Maker DAO?

Wir sind bereits dabei, eine Reihe von nicht-verschlüsselten Assets als Sicherheiten zu nutzen und arbeiten mit einer Reihe von Partnern zusammen, um alltäglichen Nutzern den Zugang zur Effizienz und zum Potenzial von Dai zu ermöglichen. Erwähnenswerte Anwendungen sind zum Beispiel ShuttleOne und Tinlake.

4. Es gab viele Diskussionen über das Backing von Stable Coins. Wie wird eure Münze gesichert?

Wir setzen sie vollständig und zu 100 Prozent transparent auf die Blockchain. Wir verwenden ein vollständig überbesichertes System und ermöglichen es einzelnen Benutzern, Dai selbst auszustellen. Wir haben derzeit fast 100.000 Einzelpositionen von Dai-Emissionen weltweit. Das macht uns völlig dezentral und unveränderlich. Es gibt einfach keine Möglichkeit, uns abzuschalten.

5. Könnt ihr die Stabilität eurer Coin garantieren? Einige Berichte erwähnten, dass die Nutzer eine “Stabilitätsgebühr” zahlen müssen, um die Stabilität zu gewährleisten.

Im System sind wir bisher nur mit Ethereum verbunden. Und hier gab es Zeiten, in denen der Dai-Peg um ein paar Prozent zurückging. Mit der extremen Volatilität von Ethereum, das von 1400 USD auf seinen Höchststand seit Beginn dieses Jahres auf nur 70 USD gesunken ist, haben wir es recht gut geschafft. In Zukunft wird das System noch liquider sein, sowie eine starke Diversifikation unseres Sicherheitenportfolios und vollständige Transparenz bieten.

6. Einige Berichte besagen, dass eure Kunden einen KYC-Prozess (“know your customer”) durchlaufen müssen. Wie stark ist euer Projekt von Regulierung betroffen?

Das Kernprotokoll ist völlig dezentralisiert und wird von uns nicht mit KYC belegt. Wir haben Dienstleistungen, die von unseren Partnern ausgestellt werden, die KYC-Prozesse benötigen. Wir glauben, dass es auf dem Weg zu einem gerechteren System mit traditionellen Assets im System Teile geben wird, bei denen KYC-Prozesse benötigt werden. Aber es wird immer Raum für vertrauenswürdige Krypto-Assets und Dai-Nutzung ohne KYC geben.

Das Thema Regulierung hat für uns höchste Priorität, und wir stehen weltweit in ständigem Dialog mit den Regulierungsbehörden. Wir sind ein sehr konservatives Projekt und haben noch nie ein ICO oder andere Aktivitäten mit schlechter Außenwahrnehmung unternommen. Dies ist ein Ansatz, den wir fortsetzen werden. Und hoffentlich kann er uns weiterhin helfen, konstruktive und positive Gespräche mit Regulierungsbehörden aus der ganzen Welt zu führen.

7. Deine Erwartungen an Libra: Wird es funktionieren? Und wenn ja: Wie wird sich das auf den Krypto-Markt auswirken?

Ich glaube, dass Libra ein großartiges Zahlungsinstrument sein kann. Sie haben die nötige Skalierung, um ihre Ziele zu erreichen. Eine Frage ist aber noch offen: Wie werden die Regulierungsbehörden nach dem Go-Live mit ihnen umgehen? Wir haben auch den Rückzug einiger ihrer größten und wichtigsten Teilnehmer in letzter Zeit gesehen. Ich glaube, dass sie ein starker Mechanismus sein werden, der Menschen in die Crypto-Welt einführt. Sie müssen sich aber um alle lokalen Fiat-Gateways kümmern, um das zu ermöglichen.

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(c) Transporter

Nach der Expansion in zahlreiche österreichische Bundesländer – zuletzt nach Tirol sowie Vorarlberg – und das Nachbarland Deutschland folgt nun der nächste Schritt der Internationalisierung des Ternitzer Startups 123-Transporter. Wie das Startup am Montag bekannt gab, expandiert das Unternehmen nach Tschechien. Ab sofort sind 50 neue Vans auf den Straßen von Prag und in der Mittelböhmischen Region unterwegs. Weitere 50 sollen demnächst in Pilsen und Westböhmen folgen.

Eigenständiges Unternehmen in Tschechien

Das Geschäftsmodell wird laut dem Startup das österreichische spiegeln. Dennoch wird 123-Transporter als eigenständiges Unternehmen am tschechischen Markt agieren. So wird das Angebot bei 990,- CZK (umgerechnet 45 Euro) starten. Auch die Fahrzeuggrößen werden dieselben wie hierzulande sein. Die Niederlassung befindet sich in Prag. In die Rolle des CEOs im Nachbarland schlüpft Albert Vu.

“Ich bin schon seit längerer Zeit Gesellschafter bei 123-Transporter. Meine Überzeugung von dem Geschäftsmodell ist groß und aus dem Grund wollte ich die Leitung der Expansion nach Tschechien selbst übernehmen”, so Vu. 

Aus Österreich sollen Vu und seine Partner, Petr Dráb und Josef Smitka, Unterstützung mittels der bestehenden IT-Infrastruktur bekommen. Und Vu merkt aber an: “Unser Kundenservice ist komplett vom österreichischen getrennt, da wir auf die Bedürfnisse der tschechischen Kund:innen bestmöglichen eingehen wollen. Jedoch wurden hier die Führungskräfte von den österreichischen Kolleg:innen ausgebildet, sodass diese das Knowhow optimal auf den tschechischen Markt ummünzen und an die tschechischen Mitarbeiter:innen weitergeben können.”

123-Transporter-Kooperation mit OBI

Zu Beginn der Expansion hat man sich dazu entschieden, die ersten Transporter selbst auszurollen und somit als Anbieter sowie Flottenpartner zu agieren. In Österreich und Deutschland sind diese Positionen getrennt. Dies ist auch in Zukunft der Plan für den tschechischen Markt. In puncto Kooperations- und Standortpartner:innen konnte man bereits einen großen – und für das Startup nicht fremden – Player für sich gewinnen: den Baumarkt OBI. Hier besteht bereits eine aufrechte Kooperation in Österreich (brutkasten berichtete).


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