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Das Ausscheiden von Wirecard aus dem deutschen Leitindex war abzusehen, eine offizielle Bestätigung blieb allerdings bislang aus – der brutkasten berichtete.
Nun ist es aber offiziell: Wie die Deutsche Börse am Mittwoch mitteilte, fliegt der insolvente deutsche Finanzdienstleister mit 24. August nach seinem milliardenschweren Bilanzskandal aus dem deutschen Leitindex. Den freigewordenen Platz wird der Essenslieferdienst Delivery Hero einnehmen, der bislang im MDAX beheimatet war.
Zudem soll Wirecard auch aus dem Technologieindex TecDax ausscheiden und durch den Laser-Maschinenbauer LPKF Laser ersetzt werden. Die neue Konstellation am deutschen Aktienmarkt soll schon mit Montag wirksam werden.
Delivery Hero auf Expansionskurs
Delivery Hero ist in 40 Ländern vertreten und verfügt derzeit über eine Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin setzt aktuell seine Internationalisierung fort. Noch im laufenden Quartal möchte Delivery Hero in Japan aktiv werden.
Im Zuge der Corona-Krise konnte das Unternehmen von der steigenden Nachfrage nach Online-Essenslieferungen profitieren. Aufgrund des rasanten Expansionskures schreibt das Unternehmen im operativen Geschäft allerdings noch Verluste. Delivery Hero verfügt inklusive seiner Lieferanten aktuell über 25.000 Mitarbeiter. Zudem hält das Unternehmen mit seinen insgesamt 15 Tochterunternehmen Beteilungen an Lieferservices auf fast allen Kontinenten.
Sonderregelung für Wirecard
Damit das insolvente Unternehmen Wirecard schneller aus dem DAX ausscheiden kann, hat die Deutsche Börse ihre Regelungen adaptiert. Die reguläre Überprüfung der Zusammensetzung durch die Börse erfolgt nämlich erst am 3. September. Nach den bisherigen Regeln wäre Wirecard somit frühestens am 21. September aus dem DAX geflogen. Aufgrund des Druck der Marktteilnehmer sah sich die Deutsche Börse allerdings gezwungen, eine “Fast-Exit”-Option einzuführen, so dass nach einem Insolvenzantrag Unternehmen schneller aus dem Leitindex fallen.