17.01.2018

Bitconnect: Die Pyramide bricht zusammen

Viele Beobachter befürchten seit langem, dass hinter Bitconnect ein klassisches Pyramidenspiel steckt. Sie dürften recht behalten. Das Spiel wurde am Dienstag abrupt beendet.
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Bitconnect
Screenshot: bitconnect.co

Der Bitcoin-Crash fordert sein erstes Opfer: Bitconnect. Die Währung ist laut Coinmarketcap über Nacht um mehr als 90 Prozent eingebrochen: von mehr als 400 Dollar auf zuletzt 14 Dollar. Die Marktkapitalisierung ist von fast drei Milliarden auf 90 Millionen gefallen. Überraschen sollte das freilich niemanden. Es gibt zwar viele unausgegorene Projekte um Kryptosektor und Coins, die eher als Witz gedacht sind, wie “Dogecoin”. Aber bei Bitconnect war eigentlich immer klar: Das kann nur ein Pyramidenspiel sein. Alle Warnzeichen waren da. Wer nicht rechtzeitig ausgestiegen ist, hat nun alles verloren.

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Bereits am Dienstag war die Plattform nicht mehr erreichbar. Der Subreddit wurde inzwischen für Außenstehende geschlossen. Zuvor hatten sich bereits viele User beschwert, dass sie nicht mehr einloggen können, um an ihr Geld zu kommen. Anders als bei anderen Kryptowährungen wurde der Bitconnect-Token vor allem auf der hauseigenen Plattform gehandelt. Die wurde von Coinmarketcap aber inzwischen gestrichen, nachdem sie viele Stunden lang keine Preisdaten mehr geliefert hatte.

Vitalik Buterin hat vor Bitconnect gewarnt

Es scheint, als hätte die Community nach dem Exit-Scam von Confido vor wenigen Monaten einen neuen Skandal an der Backe. Und der hat sich gewaschen. Denn in den Bitconnect-Scam waren auch eine Reihe prominenter Blockchain-YouTuber verwickelt, die jetzt massiven Erklärungsbedarf haben.

Es ist bis heute unklar, wer überhaupt hinter Bitconnect steckt. Das Operationsschema hat jedenfalls schon seit langem für Verdacht gesorgt. Nicht zuletzt Vitalik Buterin, der Erfinder von Ethereum, hat mehrmals davor gewarnt.

Kredite für unglaubliche Rendite

Bitconnect hat auf seiner Plattform “Kredite” in Form von Kryptowährung von seinen Usern entgegen genommen – und im Gegenzug eine schier unglaubliche Rendite von 40 Prozent monatlich versprochen. Als wenn dem nicht genug sei, wurde zusätzlich eine tägliche Rendite von bis zu 0.25 Prozent angeboten – für “Kredite” im Gegenwert von 10.000 bis 100.000 Dollar.

Alle Kredite wurden in Dollar angegeben, mussten aber in der eigenen Währung BCC überwiesen werden. Auch die Rendite wurde in BCC ausgezahlt. Daher kam auch die Nachfrage nach BCC, die jetzt freilich komplett zusammengebrochen ist.

Schon lange heftige Kritik

Die Betreiber behaupteten, das Geld der User von einem “Trading-Bot” verwalten zu lassen, der für die unglaubliche Rendite sorgen würde. Zusätzlich hat Bitconnect auf ein sehr verdächtiges Multi-Level-Marketing gesetzt, das User dazu bringen sollte, neue User (und neues Geld) auf die Plattform zu holen.

Hier kommen YouTuber wie Trevon James, CryptoNick und andere ins Spiel, die nach eigenen Angaben als Bitconnect-Vermittler mehrer hunderttausend Dollar verdient haben. Der ehemalige Pokerspieler Doug Polk hat Anfang Jänner das System in diesem ausführlichen Video analysiert und die YouTube-Promotoren heftig kritisiert.

Das Geld ist weg

Dass der “Trading-Bot” von Bitconnect je existiert hat, darf bezweifelt werden. In einem klassischen Pyramidenspiel werden die “Gewinne” der bestehenden User aus dem frischen Geld neuer User ausgezahlt. Bernie Madoff hat das an der Wall Street 30 Jahre lang so gemacht. Aber bei Krypto geht alles sehr schnell. Möglicherweise haben beim Crash am Dienstag so viele User Geld abgezogen, dass die Plattform plötzlich insolvent war.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist unklar, was mit Bitconnect geschehen ist. Es ist möglich, dass die Plattform plötzlich wieder auftaucht. Aber angesichts des brutalen Preisverfalls bei BCC an den Märkten, darf dies durchaus bezweifelt werden. Derzeit sieht alles danach aus, dass Bitconnect tatsächlich ein Pyramidenspiel war und die unbekannten Betreiber dieses jetzt durch einen Exit-Scam beendet haben. Kurz: das Geld ist weg. Aber freilich: Wissen tun wir es nicht. Es gilt sogar die Unschuldsvermutung. Gegen wen auch immer. In einer Stellungname auf der Bitconnect-Website, kündigen die Betreiber das Ende ihres Service an. Sie erwähnen dabei auch zwei Abmahnungsschreiben von US-amerikanischen Aufsichtsbehörden, die möglicherweise mit den lange bekannten Vorwürfen zusammenhängen.

Detail am Rande: Ein geplanter zusätzlicher ICO der Plattform soll weiterhin ablaufen. “Das ist nicht das Ende dieser Community”, heißt es in dem Schreiben.

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Gründerinnen Kathrin Buchinger-Schlader (li.) und Daniela Gefahrt (re.) mit ihren beiden Skeetoo-Seifen. (c) Skeetoo

Noch rechtzeitig vor dem Start der Gelsensaison beginnt Skeetoo diese Woche mit dem Verkauf von festen Duschseifen mit Stechmückenschutz. Über den Online-Shop sind sie in zwei Duftrichtungen erhältlich: Die zartrosa “Natürlich Fruchtig”-Seife riecht nach Grapefruit, die grüne “Belebend Frisch”-Seife nach Minze. Beide bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen, der Duft entsteht durch ätherische Öle und hebt sich von dem typischen scharfen Geruch ab, für den herkömmliche Gelsenabwehrmittel bekannt sind.

Vom Studienprojekt zum Startup

Skeetoo: Der Name ist ein Mix aus dem englischen Wort “Skin” für Haut und Mosquito. Also gut für die Haut und schlecht für die Gelsen: Das ist der Claim des Salzburger Startups, das die Studienkolleginnen Daniela Gefahrt und Kathrin Buchinger-Schlader erst im März gegründet haben. Sie haben sich dabei für die neue Gesellschaftform FlexCo entschieden.

Vor zwei Jahren bekamen die beiden nunmehrigen Gründerinnen im Rahmen ihres Studiums “KMU Entrepreneurship und Management” an der FH Salzburg den Auftrag, ein Geschäftskonzept zu entwickeln. Die Idee zu Skeetoo entstand spontan: “Wir haben uns zu einer Gruppe zusammengetan und dann bei einem Prosecco-Frühstück mal überlegt, was uns so einfällt – und dann sind wir auf die Idee gekommen”, erinnert sich Gefahrt.

Schutz von Labor bestätigt

“Wir waren irgendwann so überzeugt von dem Projekt, dass wir gesagt haben, eigentlich brauchen wir das”, so Gefahrt. Für die Entwicklung der Seifen und der Überprüfung ihrer Wirkung kooperierten die beiden Studentinnen mit einem Labor in Regensburg, das europaweit führend in der Forschung an Stechmücken ist.

Das Ergebnis: Die Seife wirkt, Gelsen halten Abstand. Mit regelmäßiger Verwendung der Seife verstärkt sich der Effekt. “Ein natürliches Abwehrmittel wird nie so effektiv sein wie ein chemisches, das ist klar. Aber einem gemütlichen Abend im Freien steht nichts im Wege”, erklärt Gefahrt.

Die Skeetoo-Palette wächst

Auch in Zukunft wollen die beiden mit wissenschaftlicher Unterstützung weitere Alternativen zu herkömmlichen Gelsenmitteln entwickeln. Unter anderem ist dafür eine Langzeitstudie mit einer MedUni geplant. Die Produktpalette soll dadurch um weitere Kosmetikprodukte wie Bodylotion und Sonnencreme erweitert werden. “Die ersten Prototypen zu diesen Produkten haben wir schon gemacht und testen lassen – auch diese Ergebnisse waren sehr gut”, verrät Gefahrt.

Bisher haben die beiden Gründerinnen Skeetoo mit Eigenkapital aufgebaut, für den Marktstart folgte nun eine erste FFG-Förderung über 6.000 Euro. Künftig wolle man jedoch “auf alle Fälle” weiter auf Investor:innensuche gehen.

Foxhole Security ist am Dienstagabend bei 2 Minuten 2 Millionen zu sehen. Außerdem in dieser Folge: Nano Ventures, Mata Origin und Foxhole Security.

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