02.11.2016

Wenn Unternehmenswachstum zur Bremse wird

Powered by HILL Management Rasches Wachstum ist bei Gründern eine ansich sehr willkommene Firmentwicklung. Dennoch bringt dieser Erfolg oftmals eine Kehrseite mit sich. Eine Kehrseite, die - vorausgesetzt man erkennt sie - gerne totgeschwiegen wird.
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Im Team sollte darüber gesprochen werden, was jeder kann und was nicht. alphaspirit - fotolia.com

Eine neue Idee wird erfolgreich realisiert, Einnahmen fließen, Geldgeber werden gefunden. Kurzum: Es geht bergauf mit dem Unternehmen. Das viel herbeigesehnte Wachstum findet statt. Doch liefert dieses Wachstum ausschließlich Grund zur Freude?

+++Mehr zum Thema: OrgDesign Lab – Ein Geben und Nehmen zwischen Startups und Corporates+++

Die Kehrseite des Erfolgs

Es liegt in der Natur (je)der Sache, dass ein Pro auch ein Contra mit sich bringt. Ebenso beim Unternehmenswachstum. Die anfallenden Arbeiten können nur mehr mit Mühe im bestehenden Team erledigt werden – es ist zu viel, aber auch ganz Anderes zu tun als bisher. Es geht nicht nur mehr um die fachliche Expertise, originelles Denken und rasches Umsetzen. Führung bedeutet nicht mehr vor allem, Kollegen zu inspirieren sondern ihnen nachhaltig Ausrichtung und den Rahmen zu geben, dass sie ihre Aufgaben kennen und optimal erfüllen können.

Führung bedeutet im Wachstum mehr als die Kollegen zu inspirieren.

Neue Phase braucht neue Gesichter

Häufig werden in der Wachstumsphase erstmals neue Strukturen und Prozesse diskutiert. Strukturen und Prozesse sind aber nur bedingt von Nutzen, wenn keine Menschen dahinter stehen, die diese auch zum Leben erwecken. Es kann schwierig sein, sich vorzustellen, dass in dieser Phase oft Menschen gebraucht werden, die so ganz anders sind als jene, die das Unternehmen bis hierher gebracht haben. Oft braucht es nicht noch einen sprühenden Erfinder, noch einen genialen Kreativen oder einen hoch aktiven Netzwerker.

Redaktionstipps

Weiß eigentlich jeder was er tun soll?

Die Marschrichtung muss vorgegeben sein, bevor es darum geht, neue Leute an Board zu holen. Außerdem tauchen unweigerlich immer wieder Fragen auf wie:

  • Sind alle Anforderungen klar und die entsprechenden Positionen – aktuell und vorausblickend – definiert?
  • Wer von uns kann welchen Teil der Aufgaben gut erfüllen?
  • Welche Qualifikationen aber auch Persönlichkeiten fehlen?
  • Wie soll das Führungsteam optimal zusammengesetzt werden?
  • Welche Managementpotenziale fehlen?

Offenes Gespräch – ein Tabu?

Es darf darüber gesprochen werden was jeder im Team kann und was nicht. Erst dann wird es möglich, zu erkennen welche Fähigkeiten und Eigenschaften – vor allem unter dem Aspekt der für die Zukunft angestrebten Entwicklung – eventuell fehlen. Erstaunlicherweise sind diese Themen auch in jungen innovativen Startup-Kulturen oft tabu. Feedback wird zwar als Teil der informellen Kultur betrachtet, bleibt aber oft unspezifisch und vor allem werden die schwierigen Themen oft ausgespart. Das braucht einerseits Transparenz, andererseits Übung im Gespräch.

Es darf darüber gesprochen werden was jeder im Team kann und was nicht

Mit gutem Beispiel vorangehen

Das Führungs- bzw. Gründerteam sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Was darunter zu verstehen ist:

  • Sich selbst eindeutiges und objektiviertes Feedback holen – es gibt wissenschaftlich fundierte Verfahren dazu.
  • Das Gespräch über die eigenen Stärken und Schwächen eröffnen – entweder im offenen Austausch, oder mit methodischer Unterstützung
  • Sich als Führungsperson bewusst der eigenen Weiterentwicklung stellen.

Auf diese Art, die Grundlage für weiteres Wachstum zu schaffen, wirkt nachhaltig. Es ermöglicht, das eigene Potenzial und zugleich auch das Potenzial der Mitarbeiter zu aktivieren und zu nützen. Somit wird der Grundstein für eine gesunde Entwicklung gelegt. Eine breite Basis zur gemeinsamen Bewältigung aller (und auch künftiger) Herausforderungen, ist wertvoll für jedes Unternehmen.


Elisabeth Leyser von HILL Management. (c) schiffleitner
Elisabeth Leyser von HILL Management. (c) schiffleitner

Elisabeth Leyser, ist geschäftsführende Gesellschafterin von HILL Management, einem Unternehmen der HILL Gruppe, das sich speziell mit neuen Formen der Führung, der Mitarbeiterentwicklung und der Gestaltung innovativer Unternehmenskulturen befasst.


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Warum der Dogecoin-Höhenflug zum aktuellen Bullenmarkt passt

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Die Kurstafel:

Kurse von Krypto-Assets am Stand von Freitagmittag

📈​ Bitcoin wieder über 70.000 US-Dollar

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Marktentwicklung. Diese war diese Woche wieder positiv. Der Bitcoin-Kurs stieg wieder über die Marke von 70.000 US-Dollar. Das Mitte März erreichte Rekordhoch von über 73.000 US-Dollar rückt damit in die Nähe. 

Auf den neuen Höchststand war dann zunächst eine durchaus scharfe Korrektur gefolgt. Danach stabilisierte sich der Bitcoin-Kurs wieder, wozu indirekt auch die US-Notenbank beitrug (siehe Crypto Weekly #134). 

Die Krypto-Kurse sind aktuell wieder sehr stark von der Stimmung an den traditionellen Finanzmärkten geprägt. Und die ist weiterhin gut. Der wichtigste US-Aktienindex, der S&P-500, erreichte erneut einen Rekordstand. Und von der allgemein guten Stimmung profitieren sämtliche “Risk Assets”, darunter eben auch Krypto.

🐶 Dogecoin-Kurs steigt um 33 Prozent seit Freitag

Apropos “Risk Asset”. Was alles unter diesen Begriff fällt, hängt immer auch ein bisschen von der jeweiligen Definition ab. Jedenfalls aber fallen Aktien darunter - und auch Krypto-Assets. Innerhalb der jeweiligen Assetklassen gibt es aber natürlich weitere Abstufungen, was das mit dem jeweiligen Asset verbundene Risiko angeht.

Kaum jemand wird bestreiten, dass ein Investment in Bitcoin weniger riskant ist als in einen neuen Meme Coin auf Solana. Und da sind wir schon beim Thema. Gerade weil Solana-Meme-Coins in den vergangenen Wochen so einen Boom erlebt haben, vergisst man manchmal, dass der ursprüngliche Meme Coin, die Mutter als Meme Coins, weiterhin aktiv und äußerst lebendig ist: Dogecoin (DOGE). 

Während die meisten großen Krypto-Assets seit vergangenen Freitag im einstelligen Prozentbereich gestiegen sind, zog der DOGE-Kurs so richtig an: Das Plus beläuft sich auf 7-Tage-Sicht auf über 30 Prozent. Mit über 20 Cent erreichte der Kurs außerdem den höchsten Stand seit 2021. Damals pushte Elon Musk den Kurs gerne mit seinen Tweets. Sein damals mit großer Spannung erwarteter Auftritt bei “Saturday Night Live” wurde dann aber zumindest kurstechnisch zur Enttäuschung.

In der Spitze war DOGE im damaligen Krypto-Hype bis auf rund 70 Cent gestiegen. Im Kryptowinter 2022 kam die totale Ernüchterung: Es ging bis in den einstelligen Centbereich abwärts. Rund um Musks Übernahme von Twitter reagierte der Kurs dann öfter mit Ausschlägen auf Gerüchte, dass Dogecoin dort künftig eine Rolle spielen könnte. Dabei handelte es sich aber eher um kurzfristige Bewegungen. 

Trotz allem hielt sich Dogecoin gemessen an der Marktkapitalisierung unter den Top-20-Krypto-Assets. Und auch aktuell liegt DOGE auf Platz 9. Rechnet man die Stablecoins Tether und USDC sowie Lido Stake Ether raus, sind überhaupt nur mehr Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), BNB, Solana (SOL) und XRP größer.

Einen direkten Auslöser für die aktuell starke DOGE-Performance gab es nicht. Allerdings passt es durchaus ins Bild: Immerhin fehlen im aktuellen Krypto-Bullenmarkt generell größere Narrative wie sie in den früheren Zyklen dominierten - Bitcoin-ETFs hin oder her. Zynisch ausgedrückt könnte man sagen, dass sich kaum jemand mehr Illusionen macht, dass es um viel mehr geht als um Spekulation und Zockerei. Und da passt es dann auch ganz gut ins Bild, dass Dogecoin wieder stark performt. 

Was nicht zu negativ klingen soll: Denn DOGE hatte nie den Anspruch, mehr zu sein als ein Meme Coin. Das mag der einzige Nutzen sein, aber es ist damit eben auch kein Scam. Wer investiert, weiß zumindest, worauf er sich einlässt. 

⚖️ FTX-Gründer Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt

Kommen wir abschließend noch zu einem anderen Thema, das diese Woche für Schlagzeilen sorgte: In den USA wurde das Strafausmaß für FTX-Gründer Sam Bankman-Fried verkündet. Schuldig gesprochen war der Gründer der Pleitebörse bereits im November des Vorjahres. Die Höhe der Strafe legte das Gericht allerdings erst jetzt fest: Es wurden nun 25 Jahre Gefängnis. 

Bankman-Fried war von einem Geschworenen-Gericht in insgesamt sieben Punkten schuldig gesprochen worden - darunter Betrug und Geldwäsche. Bankman-Fried hatte seine Anwälte nach dem Schuldspruch im November ausgetauscht. Seine neuen Rechtsvertreter argumentierten nun für ein reduziertes Strafausmaß im Bereich von fünf bis sieben Jahren. Die Anklage forderte dagegen 40 bis 50 Jahre. So gesehen lag das tatsächliche Ausmaß dann mehr oder weniger in der Mitte.

Vor allem aber dürfte die Entscheidung eine Verschwörungstheorie rund um Bankman-Fried beendet haben. Diese lautete im Wesentlichen folgendermaßen: Da er ein bekannter Spender an die Demokratische Partei oder generell ein Liebkind des politischen Establishments der USA gewesen sei, würde er nicht ins Gefängnis müssen. Oder zumindest mit einer geringen Strafe davonkommen. 

Nun kann man immer darüber diskutieren, ob eine Strafe angemessen ist oder nicht. Auch in diesem Fall. Aber klar ist: Auch wenn sich die gesamte juristische Aufarbeitung des Betrugsfalls FTX noch hinziehen wird - Sam Bankman-Fried ist jedenfalls nicht straflos davongekommen.


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