26.05.2015

Internetpionier Halsey Minor: Zukunft von Startups liegt in Europa

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Halsey Minor spricht beim Startup Europe Summit in Berlin.

Heutzutage kann man sich kaum vorstellen, dass Firmen noch vor wenigen Jahren ohne Smartphones, E-Mails oder Skype ausgekommen sind. Erst die Entwicklung des Internets hat es ermöglicht, weltweit und jederzeit vernetzt zu sein. Noch vor zwanzig Jahren war der Gedanke beinahe absurd, an unterschiedlichen Orten zusammen an einem Projekt zu arbeiten, während heute ein Computer oder ein Smartphone mit Internetzugang ausreicht, um sich mit seinen Arbeitskollegen in Verbindung zu setzen.

Jemand, der all dies erlebt hat, ist Halsey Minor. Internetpioneer der ersten Stunde. Er ist Teil der digitalen Revolution.

In 1993 gründet er CNET Networks, eines der ersten Medienhäuser überhaupt, das Advertising im Internet betrieb. Für 1,8 Milliarden Dollar wurde die Firma 2008 von der CBS Corporation übernommen.

“Unmittelbar nach der ersten Woche unseres Go-Live rief mich einer unserer Techniker an und fragte, ob mir bewusst sei, dass Menschen aus 96 unterschiedlichen Ländern auf unsere Website kommen. Niemand zuvor hat ein Produkt in 96 Ländern gelauncht”, erklärt Halsey Minor.

Niemand vor CNET hat ein Produkt in 96 Ländern gelauncht.

Halsey Minors Erfolgsgeheimnis? 

Mein Hauptziel war es damals, die smartesten Menschen zu finden. Im Jahr 1993 gab es keine Entwickler. Und die Menschen verstanden auch nicht die Technologie des Internets. Das ist auch der Grund, weshalb wir anfangs unser Büro nicht im Silicon Valley hatten. In San Francisco gab es keine Entwickler, die das Internet verstanden haben. Daher war mein gesamtes Technik-Team in New Jersey. 

Minor stellte seinen Spürsinn für gute Ideen bald darauf noch einmal unter Beweis: 1999 investierte er in Salesforce, wobei ihm rund 10% der Firma beim IPO im Jahr 2004 gehörten. Salesforce stellte Software für Unternehmen bereit, die damit ihre Kunden tracken, also beobachten, konnten.

Außerdem verkaufte Halsey Minor über sein Vehikel “Minor Ventures” die Web-Telefonie Firma Grad Central Communications an Google – heute bekannt unter “Google Voice”.

Aktuell arbeitet er an eine Lösung für Bitcoins, jene virtuelle Geldwährung, in der viele das Potential vermuten, Geldmittel in die digitale Zukunft zu führen. Die Idee von Halsey Minor könnte erfolgsversprechend sein: Bitreserve ermöglicht seinen Kunden, ihr reales Geld in Euro, Pfund oder etwa auch Dollar zu halten und erst bei einer Bitcoin-Transaktion umzutauschen.

Beim Startup Europe Summit erklärt Halsey Minor, wieso Innovationen nicht mehr aus Amerika, sondern aus Europa und China zu erwarten sind.

Ist der Hype um virtuelles Geld nicht bereits verstrichen? 

Wir sind lange noch nicht in der richtigen Größenordnung von digitalem Geld angelangt. Wir stecken hier erst in den Anfängen. Bitcoins sind ein Start, aber ich bin mir sicher: Das “Internet of Value” wird mit dem “Internet of Information” letztenendes gleich auf sein.

Ein Blick in die Zukunft: Welche Länder sind in Zukunft für jemanden wie Halsey Minor interessant?

In den Jahren 1995 und 1996 gab es all jene modernen Kommunikationsmittel nicht, die wir heutzutage für selbstverständlich halten, wie E-Mails oder Skype. Trotzdem musste ich gute Leute finden. Zwei Jahre später war ich mit meiner Frau in Portugal auf Urlaub. Ein Taxifahrer meinte zu mir, nachdem ich sagte, ich sei Entrepreneur, dass sie Leute, wie mich, hier nicht haben wollen. Und er meinte das todernst. Was daran interessant ist? Meine Techniker kommen heute zu einem Großteil aus Portugal – in San Francisco befindet sich dann unser zweitgrößtes Office.

Wieso sieht Halsey Minor die Zukunft von Innovationen nicht mehr in den USA?

Der US-Markt ist nicht mehr geeignet, da er 48 separate Märkte hat. Alle Innovationen kommen entweder nach Europa oder nach China. Hier ist eine grundlegende Veränderung in Gange. Talentierte, besser oder gut ausgebildete Menschen gibt es hier in Europa. Junge Menschen gehen hier langsam auch immer mehr Risiko ein. Ich glaube ehrlich, dass in den nächsten Jahren die meisten Innovationen in Europa und China ausrollen werden. Die Tage Amerikas Web-Vormachtstellung sind gezählt.

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Johannes Luger von SEOschmiede über KI & SEO
Johannes Luger von SEOschmiede | Foto: SEOschmiede, Adobe Stock (Hintergrund)

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Welt des Online-Marketings. KI bietet Unterstützung bei der Analyse von Daten und der Erstellung von Inhalten, doch der Einsatz birgt auch Risiken für Website-Betreiber:innen.

Was sich für Onlineshops & Websites durch KI ändert

Noch bevor fortschrittliche Technologien wie ChatGPT den Markt erreichten, erleichterten Plattformen wie Fiverr, Upwork und Co. die Erstellung von Webinhalten erheblich. Diese Online-Marktplätze ermöglichten es, auf ein globales Netzwerk von Freelancer:innen zuzugreifen, die Texte, Grafiken und andere Inhalte zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Der einfache Zugang zu Inhalten und spätestens die Einführung von ChatGPT führte zu einer erheblichen Zunahme von Duplikaten und nur geringfügig modifizierten Texten im Internet, was letztlich die Qualität der Suchergebnisse beeinträchtigte.

Als Antwort darauf setzte Google mehrere Updates durch, zuletzt im März 2024, um gegen minderwertige Inhalte vorzugehen und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Um sich in diesem veränderten Umfeld hervorzuheben, ist es heutzutage entscheidend, einzigartige und originelle Inhalte zu erstellen, die sich klar von der Masse abheben. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen wird zukünftig mehr denn je mit authentischem und unverwechselbarem Content verbunden sein.

Interaktivität wird unglaublich wichtig

Interaktivität entwickelt sich aus Sicht der SEO-Agentur SEOschmiede zu einem zentralen Element einer herausragenden Nutzererfahrung. Rechner, Tools, interaktive Checklisten und Tabellen, unterstützt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), werden zu einem entscheidenden Faktor in der Content-Strategie. Die gute Nachricht ist, dass KI hervorragend eingesetzt werden kann, um solche interaktiven Anwendungen zu entwickeln.

In der nahen Zukunft wird entscheidend sein, welche Akteur:innen im digitalen Umfeld die Nase vorn haben werden. Aus SEO-Perspektive könnte argumentiert werden, dass Webseiten mit interaktiven Features durch längere Verweilzeiten und ihr Potenzial als linkwürdige Assets – also Inhalte, die zur Verlinkung durch andere Webseiten anregen – einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.

Dies bedeutet, dass Webseitenbetreiber:innen, die in interaktive Tools investieren und diese durch KI noch weiter verbessern, nicht nur das Engagement und die Zufriedenheit ihrer Nutzer:innen steigern, sondern auch ihre Sichtbarkeit und vor allem die Autorität im Internet weiter ausbauen können. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Aufmerksamkeit stetig wächst, könnte dies ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.

Funktioniert klassische SEO-Optimierung noch?

Die Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist dynamisch, doch grundlegende Optimierungsstrategien bleiben auch in Zeiten von ChatGPT und weiteren KI-Tools erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Optimierung von Title-Tags, die Strukturierung von Überschriften und weitere Faktoren wie Meta-Beschreibungen, Alt-Texte für Bilder, interne Verlinkungen sowie der Fokus auf Suchintentionen der Zielgruppen. Diese Maßnahmen sind keineswegs überholt; vielmehr bilden sie das Fundament für eine effektive SEO.

Googles primäres Ziel war und ist es, die Nutzererfahrung zu verbessern. Die Qualität und Relevanz des Contents, eine klare und logische Website-Architektur sowie eine mobilfreundliche Gestaltung sind Aspekte, die in diesem Bestreben weiterhin entscheidend sind.

Es ist möglich, dass die Bedeutung von Backlinks als Rankingfaktor zugunsten von Nutzersignalen, wie etwa der Verweildauer oder der Interaktionsrate, leicht abnimmt. Auch der Pagespeed, also die Ladezeit einer Webseite, wird wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, da dieser die Nutzerzufriedenheit direkt beeinflusst. Aber das bleibt vorerst Spekulation.

SEO für ChatGPT und andere Sprachmodelle (LLMs)

Neben den etablierten Kanälen wie Suchmaschinen und Social Media entsteht mit den fortschrittlichen Sprachmodellen wie ChatGPT ein neuer, wesentlicher Bereich für das Online-Marketing. Für Expert:innen in diesem Sektor ist es unerlässlich, die Bedeutung der Optimierung in diesem neuen Umfeld zu erkennen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Menschen beginnen, direkt in LLMs (Large Language Models) nach Informationen, Dienstleistungen oder Produkten zu suchen. Die Anpassung an diese Entwicklung ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Marketingstrategien. Die Optimierung für LLMs ähnelt auf den ersten Blick der Suchmaschinenoptimierung, hat aber ihre eigenen Feinheiten und ist sehr viel dynamischer, wie einige Tests bereits zeigen konnten.

Fazit

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) im Online-Marketing präsentiert sowohl signifikante Chancen als auch Herausforderungen für die gesamte Branche. KI transformiert die Landschaft durch fortschrittliche Datenanalyse und Content-Erstellung, fordert aber gleichzeitig Website-Betreiber:innen heraus, sich durch hochwertigen Content von der Masse abzuheben. Die Integration von KI zur Entwicklung interaktiver Tools öffnet neue Wege, um Nutzerbindung und -zufriedenheit zu verbessern, was essenziell für die Steigerung der Online-Sichtbarkeit und -Autorität ist.

Obwohl die Bedeutung klassischer SEO-Techniken bestehen bleibt, zeichnet sich ein Wandel hin zu Nutzersignalen und einer agileren Optimierung von Inhalten ab. Die Anpassung an neue Technologien wie fortschrittliche Sprachmodelle, exemplarisch ChatGPT, wird zunehmend kritisch, um in der dynamischen digitalen Welt erfolgreich zu sein.

Für Online-Marketer:innen, Shopbetreiber:innen und Website-Besitzer:innen bergen die aktuellen Entwicklungen sowohl enorme Chancen als auch alltägliche Herausforderungen. Der Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinenoptimierung und des Online-Marketings wird intensiver, was sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen wird.

Es ist entscheidend, sich kontinuierlich mit den neuesten Trends und Entwicklungen auseinanderzusetzen und schnell auf Neuerungen reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel, um die sich bietenden Möglichkeiten zu ergreifen und den bevorstehenden Herausforderungen effektiv zu begegnen.


Über den Autor

Johannes Luger ist Gründer und Head of SEO bei SEOschmiede. Die Agentur für SEO & Content Marketing hat Standorte in Wien und Oberösterreich. Sie ist offizieller Google Ads Partner.

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